Das postkoloniale Gedächtnis Hamburgs hat Peru bislang ausgeblendet. Dabei gab es im 19. Jahrhundert Handelsbeziehungen zwischen Hamburg und dem 1821 unabhängig gewordenen Peru, die Hamburgs Reichtum entscheidend mit generierten. Ein Rohstoff spielte dabei eine besondere Rolle: der Peru-Guano. Die Ausstellung leistet einen Beitrag in der Sichtbarmachung dieser postkolonialen Handelsbeziehungen. Es werden Akteure Hamburger Handelshäuser wie Mutzenbecher, Ohlendorff und Laeisz vorgestellt, die in den Handel mit Guano involviert waren. In gleicher Weise wird ein Blick auf die gesellschaftlichen Zustände geworfen, die der Abbau des Rohstoffes Guano in Peru hervorrief. Die Besucher:innen lernen die Hamburger Handelshäuser als Akteure in der globalen Wirtschaft kennen und erfahren, wie diese mit unrechtmäßigen und gewalttätigen Ausbeutungsverhältnissen an Menschen und an der Natur einhergingen. Die Auswirkungen sind bis heute sichtbar.
Eine Ausstellung des Teams PERU-GUANO@HAMBURG: Lucía Charún-Illescas, Claudia Chávez, Jan Lederbogen.
In Kooperation mit dem Verein Werte erleben e. V.
Ort: Villa Mutzenbecher, Bondenwald 110a, 22453 Hamburg
7. bis zum 27. Mai 2022, Öffnungszeiten: Di – Fr 16 – 18 h, Sa + So + Himmelfahrt 11 – 16 h